Startklappe: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LadaWiki
K (R)
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:choke1.JPG|thumb|Klappe offen=Choke nicht aktiv]]
+
[[Bild:choke1.JPG|thumb|Klappe offen=Kaltstart nicht aktiv]]
 
==Allgemein==
 
==Allgemein==
 
'''Choke''' = Kaltstartvorrichtung = Startklappe<br>
 
'''Choke''' = Kaltstartvorrichtung = Startklappe<br>
Fahrzeuge mit [[Vergaser]] verfügen über eine Starterklappe, auch CHOKE genannt. CHOKE stammt aus dem Englischen und bedeutet sinngemäss ERSTICKEN. Der Name kommt daher, weil mit dem Schließen einer zusätzlichen Drosselklappe auf der Luftansaugseite des Vergasers,dem Motor weniger Luft zugeführt wird; er also (beinahe) erstickt.<br>
+
Fahrzeuge mit [[Vergaser]] verfügen über eine Startklappe, auch CHOKE genannt. CHOKE stammt aus dem Englischen und bedeutet sinngemäß ERSTICKEN. Der Name kommt daher, weil mit dem Schließen einer zusätzlichen Drosselklappe auf der Luftansaugseite des Vergasers dem Motor weniger Luft zugeführt wird; er also (beinahe) erstickt.
Beim Niva entsteht das für den Kaltstart benötigte fettere Gemisch in der ersten Vergaserstufe durch der Starterklappe über einen Bowdenzug.<br|
+
 
Je kälter die Aussentemperaturen, desto eher wird der Choke gebraucht, da sich ein Teil des im Vergaser zerstäubten Kraftsoffes an den kalten Wänden von Ansaugkanälen und Zylindern wieder niederschlägt und somit kein zündfähiges Gemisch mehr zur Verfügung stehen würde.
+
Beim Niva entsteht das für den Kaltstart benötigte fettere Gemisch in der ersten Vergaserstufe durch Schließen der Startklappe über einen Bowdenzug.
 +
 
 +
Je kälter die Aussentemperaturen, desto eher muss die Startklappe benutzt werden, um das Gemisch anzufetten, da sich ein Teil des im Vergaser zerstäubten Kraftstoffes an den kalten Wänden von Ansaugkanälen und Zylindern niederschlägt und somit kein zündfähiges Gemisch mehr zur Verfügung stehen würde.
  
 
==Bedienung==
 
==Bedienung==
Für einen problemlosen Kaltstart muss der Betätigungshebel rechtes neben der Lenksäule herrausgezogen werden. Damit wird über eine Bowdenzug die Kaltstarteinrichtung am Vergaser aktiviert. Gleichzeitig gibt der Betätigungshebel einen Kontaktschalter frei und eine Kontrolle im Cockpit leuchtet auf.
+
[[Bild:choke2.JPG|thumb|Hebel gezogen = Kaltstart aktiv]]
 +
Für einen problemlosen Kaltstart muss der Betätigungshebel rechts neben der Lenksäule herausgezogen werden. Damit wird über einen Bowdenzug die Kaltstarteinrichtung am Vergaser aktiviert. Gleichzeitig gibt der Betätigungshebel einen Kontaktschalter frei und eine Kontrolle im Cockpit leuchtet auf.
  
Schon kurz nach dem Start und erst recht mit zunehmender Erwärmung des Motors, sollte der Betätigungshebel wieder langsam zurückgeschoben - d.h. die Startklappe geöffnet - werden. Ansonsten droht eine starke Rauch- und Rußentwicklung, schlechte Motorleistung und ein extrem hoher Benzinverbrauch.
+
Schon kurz nach dem Start, und erst Recht mit zunehmender Erwärmung des Motors, sollte der Betätigungshebel wieder langsam zurückgeschoben, d.h. die Startklappe geöffnet werden. Ansonsten droht eine starke Rauch- und Rußentwicklung, schlechte Motorleistung und ein extrem hoher Benzinverbrauch.
  
Wie weit die Startklappe gezogen werden muss und wenn sie wieder zurückgeschoben werden kann ist Erfahrungssache und kann nicht pauschal festgelegt werden. Das teilweise zurückschieben des Griffes kann meist unmittelbar nach dem Anspringen des Motors erfolgen, sobald die Drehzahl ansteigt. Sollte der Motor beim Beschleunigen schlecht Gas annehmen wird einfach der Hebel nochmal ein Stück gezogen.
+
Wie weit die Startklappe gezogen werden muss und wann sie wieder zurückgeschoben werden kann, ist Erfahrungssache und kann nicht pauschal festgelegt werden. Das teilweise Zurückschieben des Griffes kann meist unmittelbar nach dem Anspringen des Motors erfolgen, sobald die Drehzahl ansteigt. Sollte der Motor beim Beschleunigen schlecht Gas annehmen, wird einfach der Hebel nochmals ein Stück gezogen.
  
 
Im warmen Klima und/oder bei warm gelaufenem Motor sollte die Startklappe grundsätzlich nicht verwendet werden,
 
Im warmen Klima und/oder bei warm gelaufenem Motor sollte die Startklappe grundsätzlich nicht verwendet werden,
Zeile 17: Zeile 20:
  
 
==Funktionsprinzip==
 
==Funktionsprinzip==
Der Sinn der Sache liegt darin, dass damit durch das Reduzieren der eingesaugten kalten Verbrennungsluft, das Kraftstoff-Luft-Gemisch  mit Kraftstoff angereichert wird.
+
[[Bild:choke3.JPG|thumb]]
 +
Die folgende Ausführung der Kaltstarteinrichtung ist bei allen Lada-Vergasern nach Baumuster-Weber gleich.<br>
 +
Der Bowdenzug(1) wirkt auf einen Hebel am Vergaser, der über ein Teleskopgestänge(3) die Startklappe schließt und gleichzeitig über eine weiteres Gestänge(4), in der ersten Vergaserstufe die Drosselklappe einen Spalt öffnet, was zu einem erhöhten Leerlauf nach dem Anspringen des Motors führt. Eine am Vergasergehäuse angebrachte Unterdruckdose(5) ist mit der Startklappe über eine Membran + Gestänge(6) verbunden und hält, sobald der Motor läuft, diese um einen definierten Spalt offen, damit das Gemisch nicht zu stark anfettet. Wird über das Gaspedalgestänge(7) die Drosselklappe weiter geöffnet, ändert sich der Unterdruck an der Membran und die Startklappe schließt sich wieder vollständig. Die nachfolgende deutliche Anreicherung des Gemisches ermöglicht ein ruckfreies und gleichmäßiges Beschleunigen des kalten Motor. Die außermittige Lagerung der Startklappe ermöglicht dieser, sich gegen den Federdruck des Teleskopgestänges im Fahrbetrieb zu öffnen, um einer Überfettung entgegenzuwirken.
  
Das '''Luft/Benzingemisch''' wird also viel '''fetter''', was den kalten Motor beim Starten leichter anspringen lässt.
 
 
==Fehler/Probleme==
 
==Fehler/Probleme==
 
Probleme mit dem Kaltstart können folgende Ursache haben:
 
Probleme mit dem Kaltstart können folgende Ursache haben:
*Bowdenzug falsch eingestellt, so das die Klappe nicht vollständig geschlossen wird
+
*Bowdenzug falsch eingestellt, so dass die Klappe nicht vollständig geschlossen wird
*Starterklappe ist verformt und liegt in geschlossenem Zustand nicht gleichmäßig an der Wandung an
+
*Startklappe ist verformt und liegt in geschlossenem Zustand nicht gleichmäßig an der Vergaserwandung an
 
*Membran in der Unterdruckdose defekt oder falsch eingestellt
 
*Membran in der Unterdruckdose defekt oder falsch eingestellt
 
*Gestänge oder Teleskopzylinder ausgeschlagen, verbogen, verklemmt
 
*Gestänge oder Teleskopzylinder ausgeschlagen, verbogen, verklemmt
 
 
 
 
 
[[Kategorie:Motor]]
 
[[Kategorie:Motor]]

Aktuelle Version vom 14. Juli 2014, 15:52 Uhr

Klappe offen=Kaltstart nicht aktiv

Allgemein

Choke = Kaltstartvorrichtung = Startklappe
Fahrzeuge mit Vergaser verfügen über eine Startklappe, auch CHOKE genannt. CHOKE stammt aus dem Englischen und bedeutet sinngemäß ERSTICKEN. Der Name kommt daher, weil mit dem Schließen einer zusätzlichen Drosselklappe auf der Luftansaugseite des Vergasers dem Motor weniger Luft zugeführt wird; er also (beinahe) erstickt.

Beim Niva entsteht das für den Kaltstart benötigte fettere Gemisch in der ersten Vergaserstufe durch Schließen der Startklappe über einen Bowdenzug.

Je kälter die Aussentemperaturen, desto eher muss die Startklappe benutzt werden, um das Gemisch anzufetten, da sich ein Teil des im Vergaser zerstäubten Kraftstoffes an den kalten Wänden von Ansaugkanälen und Zylindern niederschlägt und somit kein zündfähiges Gemisch mehr zur Verfügung stehen würde.

Bedienung

Hebel gezogen = Kaltstart aktiv

Für einen problemlosen Kaltstart muss der Betätigungshebel rechts neben der Lenksäule herausgezogen werden. Damit wird über einen Bowdenzug die Kaltstarteinrichtung am Vergaser aktiviert. Gleichzeitig gibt der Betätigungshebel einen Kontaktschalter frei und eine Kontrolle im Cockpit leuchtet auf.

Schon kurz nach dem Start, und erst Recht mit zunehmender Erwärmung des Motors, sollte der Betätigungshebel wieder langsam zurückgeschoben, d.h. die Startklappe geöffnet werden. Ansonsten droht eine starke Rauch- und Rußentwicklung, schlechte Motorleistung und ein extrem hoher Benzinverbrauch.

Wie weit die Startklappe gezogen werden muss und wann sie wieder zurückgeschoben werden kann, ist Erfahrungssache und kann nicht pauschal festgelegt werden. Das teilweise Zurückschieben des Griffes kann meist unmittelbar nach dem Anspringen des Motors erfolgen, sobald die Drehzahl ansteigt. Sollte der Motor beim Beschleunigen schlecht Gas annehmen, wird einfach der Hebel nochmals ein Stück gezogen.

Im warmen Klima und/oder bei warm gelaufenem Motor sollte die Startklappe grundsätzlich nicht verwendet werden, da das zu fette Gemisch nicht vollständig verbrennt und die Luft mit unverbrannten Kohlenwasserstoffen unnötigerweise belastet!

Funktionsprinzip

Choke3.JPG

Die folgende Ausführung der Kaltstarteinrichtung ist bei allen Lada-Vergasern nach Baumuster-Weber gleich.
Der Bowdenzug(1) wirkt auf einen Hebel am Vergaser, der über ein Teleskopgestänge(3) die Startklappe schließt und gleichzeitig über eine weiteres Gestänge(4), in der ersten Vergaserstufe die Drosselklappe einen Spalt öffnet, was zu einem erhöhten Leerlauf nach dem Anspringen des Motors führt. Eine am Vergasergehäuse angebrachte Unterdruckdose(5) ist mit der Startklappe über eine Membran + Gestänge(6) verbunden und hält, sobald der Motor läuft, diese um einen definierten Spalt offen, damit das Gemisch nicht zu stark anfettet. Wird über das Gaspedalgestänge(7) die Drosselklappe weiter geöffnet, ändert sich der Unterdruck an der Membran und die Startklappe schließt sich wieder vollständig. Die nachfolgende deutliche Anreicherung des Gemisches ermöglicht ein ruckfreies und gleichmäßiges Beschleunigen des kalten Motor. Die außermittige Lagerung der Startklappe ermöglicht dieser, sich gegen den Federdruck des Teleskopgestänges im Fahrbetrieb zu öffnen, um einer Überfettung entgegenzuwirken.

Fehler/Probleme

Probleme mit dem Kaltstart können folgende Ursache haben:

  • Bowdenzug falsch eingestellt, so dass die Klappe nicht vollständig geschlossen wird
  • Startklappe ist verformt und liegt in geschlossenem Zustand nicht gleichmäßig an der Vergaserwandung an
  • Membran in der Unterdruckdose defekt oder falsch eingestellt
  • Gestänge oder Teleskopzylinder ausgeschlagen, verbogen, verklemmt