Neuwagen

Aus LadaWiki

Neuwagenkauf

Allgemeine Informationen


Der Lada 4x4, vormals Niva, wird seit nunmehr weit über 30 Jahren produziert. Man sollte sich vor dem Kauf im klaren darüber sein, daß sich der Fertigungsprozeß also weitgehend auf dem Stand vor 1980 befindet. An sich muß das nicht schlimm sein, wer aber über Spaltmaße und ähnlichem fachsimpeln möchte, der ist bei Lada falsch. Es ist in jedem Bereich der Fertigung mit Toleranzen zu rechnen, welche wir in der westlichen Autoindustrie nicht mehr vorfinden. Die Wagen verlassen das Werk mit standardisierten Voreinstellungen, die jedoch noch nicht den Anspruch auf Perfektion erheben, sowie einer unzureichenden Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz. Da in Rußland der Händler und Verkäufer ein Teil der Produktion sind, übernimmt dieser in einer sorgfältigen Übergabeinspektion, die nötigen Einstellungen, wie z.B. Radlager, Spur und Sturz. Des weiteren werden nochmal sämtliche Betriebsstoffe, wie Öl, Brems-, Kühl- und Hydraulikflüssigkeit, auf vorhanden sein bzw. deren korrekten Füllstand überprüft. Abschließend werden alle Schlauchverbindungen, insbesondere des Kühlsystems, sowie Schrauben und Bolzen der Vorderrad- und Hinterachsaufhängung und des Antriebes überprüft. Es gibt nun 3 Varianten, sich einen neuen Lada 4x4 in Deutschland zu kaufen.

Varianten


Variante 1- Neukauf beim offiziellen Importeur, der "LADA Automobile GmbH"

Hier wird das Fahrzeug direkt vom Werk aus Togliatti nach Deutschland importiert und gemäß einer Arbeitsanweisung, welche von der LADA Automobile GmbH entwickelt wurde, zuerst im Stammsitz Buxtehude, dann vom Vertragshändler, für den Endkunden vorbereitet. Über die genauen Arbeitsschritte hält sich verständlicherweise die LADA Automobile GmbH bedeckt, jedoch kann man davon ausgehen, dass die o.g. Punkte kontrolliert und ggf. nachgebessert werden. Des weiteren werden die Karosseriestöße zwischen A- bzw. C-Säule und Dach extra versiegelt und die Front- und Seitenscheiben zusätzlich mit Dichtmasse abgedichtet. Um das Motorsteuergerät vor Beschädigung durch eine undichte Frontscheibe zu schützen, wird dieses versetzt. Abschließend erhält das Fahrzeug noch einen Bitumen-Unterbodenschutz. Am wichtigsten ist jedoch für den Normalverbraucher die, je nach Modell 2 oder 3 jährige Garantie. Diese Variante eignet sich daher für den überwiegenden Teil der Kaufinteressenten, die einfach einen Lada haben möchten und im Falle von Defekten vom örtlichen Lada-Händler betreut werden wollen.

Variante 2- Neukauf bei einem freien Importeur

Hier wird das Fahrzeug zwar auch auf dem gleichen Wege wie oben importiert, jedoch gibt es keine einheitlichen Standards, ob bzw. in welchem Umfang eine Übergabeinspektion stattfindet. Eine zusätzliche Hohlraumversiegelung bzw. Unterbodenschutz gibt es gegen Aufpreis. Aufpassen muß man bei der, meist auch aufpreispflichtigen, Garantieversicherung. Hierbei können sowohl Verschleißteile, als auch ganze Bereiche, wie z.B. Kühlsystem, Abgasanlage, elektrische Anlage, vom Leistungsumfang ausgeschlossen sein. Desweiteren kann die Garantie auch auf eine bestimmte Laufleistung begrenzt sein bzw. der Versicherer einen Eigenanteil vom Kunden verlangen. Diese Variante eignet sich für Kunden, die genau mit dem Importeur verhandeln wollen, welche Übergabe-Qualität für sie persönlich die richtige ist. Über die Qualität der freien Importeure gibt es innerhalb der Lada-Szene unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Um die weißen Schafe aus der Vielzahl der Grauimporteure herauszufinden, wendet man sich am besten an das Forum http://www.niva-technik.de/forum/index.php .

Variante 3- Neukauf über einen Vermittler

Hier wird das Fahrzeug über den Händler, welcher als Vermittler auftritt, von einem "Verkäufer" aus dem Ausland (meist Ukraine, Polen) gekauft. Hierdurch hat der Käufer keinerlei Garantieansprüche gegen den Händler, sondern nur gegen den "Verkäufer" nach deren jeweiligen Landesrecht. Im Klartext bedeutet dies, wenn der Käufer beim Verlassen des Hofes des Vermittlers einen Motorschaden erleidet, kann er niemanden in Regress nehmen. Diese Fahrzeuge werden so "vermittelt", wie sie in Togliatti vom Band laufen. Vergleichbar ist dies z.B. mit dem Kauf eines Fahrrad im Discounter. Man bekommt das Fahrrad, muß jedoch bevor man fahren kann, noch den Sattel und das Vorderrad anbauen, sowie die Bremse und Schaltung einstellen. Im Falle des Lada 4x4 sind die Folgen einer nicht korrekten Übergabe ohne Auslieferungskontrolle jedoch schwerwiegender und teurer. Diese Variante eignet sich nur für Käufer mit Lada-Erfahrung, Spaß am Schrauben und wirklich profunden Kenntnissen des Kfz-Handwerks!


Fazit


Letztendlich kann man mit allen 3 Varianten Glück oder Pech haben. Jedoch erhöht sich das Risiko mit abnehmendem (billigeren) Preis des Neuwagens, bei Problemen allein dazustehen. Der Kauf eines Lada 4x4 steht und fällt mit der Kompetenz und Erfahrung des Händlers und der Werkstatt. Es gibt in der Variante 1 und 2 Gute, wie auch weniger Gute. Eine Händlerbewertung findet man auf der HP des deutschen Lada-Clubs: http://www.lada-welt.de/html/bewertungen.html . Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich der Händler in der Nähe des eigenen Wohnortes befinden sollte! Es nützt nichts, dass man zum erfahrenen Händler zur Erfüllung seiner Garantieansprüche hunderte Kilometer zurücklegen muß. Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass es ,egal welche Variante man wählt, nötig ist, bei der Hohlraumkonservierung und dem Unterbodenschutz selber nachzubessern oder dies mit dem Importeur explizit zu vereinbaren. Auskunft über geeignete Produkte gibt es hier im LadaWiki, im Forum und der Fachpresse.


Weblinks

http://www.lada-welt.de/html/vor_dem_kauf.html - Auch sehr lesenswert!