Spannungsregler 1.6

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Der Inhalt dieses Artikels trifft nur auf die Modelle mit einem exteren Ladespannungsregler zu, z.B. Niva 1600. Die Informationen sind nicht auf die neueren Niva-Modelle übertragbar. Ein baugleicher mechanischer Spannungsregler findet sich ebenfalls in den frühen Baureihen des 2101...

Den Spannungsregler gibt es in zwei Varianten. Einmal die "mechanische" Ausführung und in den späteren Baureihen die elektronische Version. Beide sind miteinander kompatibel und problemlos austauschbar ohne irgendwelche Änderungen an der bestehenden Bordelektrik durchführen zu müssen.

  • Typbezeichnung: PP-380 (mechan. Ausführung)
  • Teilenummer: 2101-3702000 (alte Ausführung) bzw. 2101-3702000-01 (neue Ausführung)
Klemmenbezeichnung: 15 Plus Zündschloß, 67 Erregerwicklung Lima, 31 Masse (Gehäuse)
Der Laderegler an seinem Einbauort im Motorraum sowie nach abbauen des Blechdeckels.
Vergleich neuer zu alter Ausführung, alle Versionen sind ohne Änderung verbaubar, Blick auf die Platine des geöffneten neueren Reglers.

Funktion des mechanischen Ladereglers

Die Kontaktzunge welche sich über der elektromagnetischen Spule befindet kann in drei Schaltstellungen stehen, die Regelintensität wird über eine Konstantfeder erreicht. Die Einstellung erfolgt durch verbiegen der Federaufnahme.

Die möglichen Schaltstellungen sind:

  • Laden - Kontaktzunge wird durch die Konstantfeder noch oben gezogen.
    • In dieser Stellung ist die Erregerwicklung der Lima voll durchgeschalten, und kann maximale Leistung in das Bordnetz einspeisen sowie die Batterie laden.
  • Schweben - Kontaktzunge wird durch die elektromagnetische Spule vom oberen Kontakt abgehoben.
    • Mit steigender Spannung im Bordnetz wird die Spule bzw. deren Magnetfeld unterhalb der Kontaktzunge immer stärker. Sobald das Magnetfeld stärker als die Konstantfeder ist, beginnt die Zunge vom oberen Kontakt leicht abzuheben, die Erregerspannung beginnt abzuflachen.
  • Schliessen - Kontaktzunge wird durch die elektromagnetische Spule auf den unteren Kontakt gezogen.
    • Sollte die Spannung in der Bordelektrik durch Selbsterregung der Lima weiter steigen, wird nun die Erregerspule kurzgeschloßen. Die sog. Selbsterregung ist bei Drehstromlichtmaschinen ein nicht unüblicher Effekt.

Prüfen und einstellen des mechanischen Ladereglers

Der Regler wird auffällig wenn die Ladespannung knapp- oder nicht mehr erreicht wird. In diesem Fall glimmt oder leuchtet die Lampe der Ladekontrollanzeige sporadisch oder dauerhaft. Die Ladespannung im Fahrzeug wird direkt an der Batterie bei etwas 2000 1/min Motordrehzahl gemessen.

Ursachen können defekte an den Spulen oder schlechter Kontakt der Anschlußstecker sein. Falls die Kontakte durch Funkenbildung verbrannt sein sollten, kann stirnseitig die Mutter M6 gelöst werden, um die obere Kontaktplatte an dem angelöteten Draht wegzuklappen, sodass die Kontakte zum schleifen bzw. reinigen zugänglich werden. Dabei sollte man sehr vorsichtig zu Werke gehen um keinesfalls das Scharnierblech der Kontaktzunge zu verbiegen. Da alle Teile über Langlöcher verbunden sind, ist eine Neueinstellung nach dem Zusammenbau unumgänglich.

Laderegler zerlegt
Zur Einstellung des Ladereglers außerhalb des Fahrzeugs ist ein einfacher Versuchsaufbau nötig.


Benötigt wird ein regelbares Netzteil, Prüfleitungen sowie ein Multimeter. Plus wird an Klemme 15 angeschloßen, Minus wird am Gehäuse des Reglers angeschloßen. Um Übergangsströme zu vermeiden ist eine gute Kontaktierung der Prüfklemmen von Vorteil. Der maximale Strom ist am Netzteil auf ca. 4 Ampere zu begrenzen. Als Anfangsspannung beginnt man ideallerweise mit etwa 11 Volt was einer leeren Batterie entsprechen würde.

Versuchsaufbau zum einstellen
So beginnt man nun mit der Einstellung. Bei 12Volt Spannung (hier im Bild 0Volt) soll die Kontaktzunge voll am oberen Kontakt anliegen. Der Regler steht so auf "Laden", die Erregerspule der Lima wird über den Kontakt 67 voll mit Spannung versorgt.
Schaltstellung "Laden"
Durch Einstellung der Abstände der Kontakte zueinander, sowie durch Einstellung der Konstantfeder (verbiegen der Federaufnahme mit einer Zange) lässt sich ein Kräfteverhältniss aller Bauteile zueinander in Abhängigkeit der Stärke der elektromagnetischen Spule erreichen. Sodass ab etwa 14,5Volt die Kontaktzunge beginnt leicht abzuheben aber noch nicht vollständig zu trennen. Es sollte ein leicht "schnarrendes" Geräusch zu hören sein.


Die anliegenden Spannung ist nun so hoch, dass die Spule beginnt die Kraft der Konstantfeder zu übersteigen - Die Kontaktzunge beginnt zu schweben, also die Erregerspannung beginnt nun abzuflachen.

Erhöht man nun die Spannung weiter, überwiegt die elektromagnetische Kraft der Spule die Kraft der Konstantfeder. Dies setzt bei ca. 14,8Volt ein. Der Kontakt ist nun voll abgehoben. Der Regler befindet sich im "Schwebezustand". Da nun die Erregerwicklung der Lima nicht mehr mit Spannung versorgt wird, wird keine Spannung mehr ins Bordnetz abgegeben. Sobald durch Verbraucher wie z.B. die Zündung Strom verbraucht wird sinkt die Spannung im Bordnetz wieder ab.
Schaltstellung "Schweben"
Schaltstellung "Schliessen"
Ab etwa 15Volt Bordnetzspannung ist das Magnetfeld der Spule so stark, das die Schaltzunge den Erregerkreis kurzschließt um Überspannung im Bordnetz und das dauerhafte Überladen der Batterie zu verhindern.

Im Fahrzeug sollte sich so eine Ladespannung gemessen an der Batterie von ca. 14,7 - 14,9Volt ab ca. 2000 1/min Motordrehzahl ergeben wenn keine Verbraucher eingeschaltet sind. Da es immer Unterschiede zwischen dem Prüfaufbau und dem realen Einsatz im Fahrzeug gibt, kann es sein das die tatsächliche Ladespannung im Fahrzeug höher oder zu niedrig liegt. In dem Fall kann dies durch verändern der Zugkraft der Konstantfeder nochmals korrigiert werden.

Fehlerhafte Einstellung des Ladereglers

Schlechte Auflage der Kontakte der Schaltzunge führen zu starker Funkenbildung sowie verbrennen der Kontakte.
Ist der Abstand von oberem- zu unterem Kontakt zuweit gewählt, kann der Regler keine Schwebestellung der Kontaktzunge erreichen. In diesem Fall hebt die Kontaktzunge ab, und schaltet sofort auf Stellung "Schliessen". Im Fahrzeug beginnt die Bordnetzspannung dadurch sehr stark zu schwanken was zu heftigem flakern der Verbraucher führt.

Ist man mit allen Arbeiten fertig und der Regler arbeitet zufriedenstellend im Fahrzeug, wird der Blechdeckel innen gründlich gereinigt. Ebenso wird geprüft das die Kunststoffdichtung intakt und sauber ist. Danach wird der Deckel zusammen mit der Dichtung wieder montiert, und die Arbeit ist damit beendet.